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Hart. Härter. PUM

60KM am Piesberg Osnabrück

Hart.Härter. PUM – Das ist das Motto des Piesberger Ultra Marathons. Der Piesberg ist ein Berg auf der Grenze der Stadt Osnabrück und der Gemeinde Wallenhorst (Niedersachsen).

Er liegt nordwestlich der Osnabrücker Stadtteile Eversburg und Pye, südlich des Wallenhorster Ortsteils Lechtingen und hat eine Höhe von 188 Meter über NN. Sein Name lässt sich vermutlich auf die an seinem Fuß liegende frühere Bauerschaft Pye zurückführen. Er ist einer der drei Oberkarbonausbrüche  des Ibbenbürener Steinkohlenreviers: Ibbenbürener Bergplatte, Piesberg und Hüggel.Bis in das zwanzigste Jahrhundert wurden im Piesberg große Mengen Piesbergsandstein abgebaut, der die Bauweise der Steinhäuser im Osnabrücker Land prägte. Zeitweise war der Piesberg der größte Steinbruch Mitteleuropas. Im kleineren Rahmen wird an den Flanken des Piesbergs auch heute noch (2013) Gestein abgebaut, hauptsächlich quarzitischer Sandstein. Die durch den Bergbau entstandenen Steinbrüche wurden seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit Müll verfüllt. Im Rahmen neuer Entsorgungsgesetzgebung wurde die von der Stadt Osnabrück betriebene Zentraldeponie Piesberg im Jahr 2004 geschlossen. Die noch offenen Deponieflächen werden sukzessive abgedeckt und renaturiert.

Es war mein erster Start bei diesem legendären Rennen.. folglich .. ein Fehler nach dem anderen. Begonnen hat das Dilemma eigentlich schon in der Woche vor dem Lauf. Kaum mal ein Tag mit mehr als 5 Stunden Schlaf .. dazu viel Stress und zu allem Überfluss ein Vorabend der erst um 2 Uhr endete. Der Abend an sich war völlig gut – die Tatsache allerdings dass die Nacht um 5 vorbei sein sollte ist wohl eher als zu optimistisch für einen geschmeidigen PUM anzusehen was den Schlafbedarf betrifft. Da ich ja aber ein unverbesserlicher “geht schon” Verfechter bin ging es gute gelaunt auf den Weg Richtung Berg. Angekommen parkte ich mein Auto an der Verpflegungsstation am Rundenende um noch Zugriff auf eventuelle Ausrüstungsteile zu haben. Von hier aus hat man auch einen schönen Blick auf den Berg der, wenn man genau genug hinsieht, einen hämisch angrinst.
Unten beim Start angekommen herrschte lockere Athmosphäre und es wurde unangespannt auf den unüberhörbaren Luftballonknallstartpuff gewartet.


Danach setzte sich die Karawane in Bewegung und es ging auf die ersten Schleife. Ich war vor ein paar Wochen für 2 Proberunden bereits hier und habe damals schon gemerkt dass es ein ziemlich dickes Brett zu bohren galt. Über Auf- und Abstiege, fieseste Treppen und Trailpassagen.. und an diesem Tag einer unangenehm aufkommenden Hitze beendete ich die erste Runde. Auf dieser kamen mir Dirk,Jan,Michel,Holger und Uwe-Heinz entgegen und so war ich davon ausgegangen, auch als ich sie später bereits am VP sah als ich einlief, dass sie weit vor mir im Feld lagen. Ich habe mir am VP Zeit gelassen, habe kurz das lange Laufshirt gegen ein kurzes getauscht und bin auf die 2te Runde. Da ich ja hinter den alten Hasen lag wusste ich dass ich in einem Tempobereich im Feld sein würde was mir gut liegen müsste. Ich folgte also den Mitläufern und wunderte mich auch in Runde 3 warum mir die Gruppe um Dirk an Stellen entgegen kam die ich so nicht erwartet habe. Die ersten 30km absolvierte ich in 3:45h.. was natürlich viel zu schnell war wie ich hinterher leidvoll feststellen musste.
Was passiert war realisierte ich in Runde 5 als Michel mich überholte. Der war wirklich Top drauf und es war eine Freude ihn locker die Strecke laufen zu sehen. Ich war nämlich ab Runde 2 vor der Gruppe um Dirk und hatte mein Tempo völlig falsch gewählt. Dafür zahlte ich jetzt die volle Summe..
Schon ab km 35 fiel mir des Bergabgelaufe äußerst schwer. Bergauf war alles ohne Probleme aber offensichtlich ist meine Bergab Muskulatur nur ein Schatten seiner selbst. Natürlich hatte ich auch nach diesen Monstertreppen Probleme mit den hinteren Oberschenkeln aber das war nichts gegen die Probleme Bergab. Ab km 40 bin ich dann aufgrund der Hitze auch mit einer Wasserflasche gelaufen da die VP´s mir nicht mehr reichten. Einigen entgegen kommenden Mitläufern hat das auch ein bisschen geholfen da ich natürlich auch gerne abgegeben habe. Die Runde 5 war dann – wie vorher bereist vermutete – richtig hart. man würde alles noch einmal sehen wo man sich so durchquält. Zu allem Überfluss war ich ab Ende der 4ten Runde die meiste Zeit allein unterwegs. Psychisch sicher das anspruchvollste was ich je gemacht habe. Toni hat mir vorher gesagt: “Denk dran..es ist ein richtiges Finisher Shirt”. Und das wollte ich..dieses Shirt.. keine Ahnung wie es aussehen wird… aber ich wollte es… unbedingt ! So ging es auf die letzte Runde. Ich glaube ich habe in den vergangenen 2 Runden so viel Cola getrunken wie die letzten 20 Jahre nicht zusammen. Zwischendurch kam dann noch der Bergtroll Frank um die Ecke und sagte so locker bei km 41: ” noch nicht mal mehr ein Halber” Da hatte er natürlich Recht. Albern .. ist doch nur noch ein Halbmarathon .. zu lustig im Nachhinein.
Auf der letzten Runde dann passierte mir der letzte Fehler.. kurz vor Abbiegung an der Grube Richtung Trail befindet sich eine weitere Abbiegung.. die habe ich dann natürlich prompt und voll im Tran genommen. Gemerkt habe ich den Bock aber leider erst unten an der Strasse. Also wieder hoch .. das war kein Spass. ca. 3 kom vor dem Ziel bin ich dann auf Dirks Gruppe aufgelaufen die mich an den Treppen an der 5ten Runde überholt hatten.. Gemeinsam haben wir dann die letzten paar Meter gemacht und sind im Gänsemarsch durchs Ziel. Es gab einen Sekt und ein wirklich schönes Shört.
Was für eine Strapaze.. was für eine Kopfaufgabe ..lustigerweise kam nie ein “nie wieder” Gedanke auf sondern immer nur ein “nächstes Mal besser”

Hope to see next year the PUM an all the crazy guys there.. Love this race !

Das passende Video von Frank Pachura