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Was für ein Tag ..

PUM – Piesberg Ultra Marathon 63km 2019

Letztes Jahr war noch alles wie im Nebel .. PUM .. voller Euphorie und nicht zu wissen was auf mich zukommt bin ich im letzten Jahr diesen Kanten angegangen und ordentlich geprügelt ins Ziel gekommen.

Da die Faszination mich aber sofort gepackt hat war es klar in diesem Jahr wieder anzutreten.

So also am 30.08.2018 um 0:00 die Refresh Taste meines Browsers getriggert um die dann geöffnete Anmeldung durchzuführen. Exakt 2 Minuten später waren von mir 2 Teilnehmer eingegeben und … bereits dutzende auf der Warteliste .. ein Wahnsinn. 

Kurze Zeit später stand dann fest. Sonja, die auch Blut geleckt hatte und ich waren angemeldet und erfolgreich auf der Starterliste angekommen. Also würden dann am 13.04.2019 ein geprügelter Wiederholer und eine Debütantin diese für viele so unfassbare Strecke in Angriff nehmen.
Einige Hürden verschiedenster Couleur waren bis dann zu nehmen aber eine Woche vorher war klar dass wir zusammen starten werden. Wir lagen auf der Wiese in der Sonne in einer Bremer Fitness Oase und überlegten bei angenehmen 20 Grad ob das Wetter vielleicht ein Einsehen hat und ein paar Grad bis zum Start in 7 Tagen noch nachlässt.
Das tat es auch .. von Tag zu Tag verdüsterten sich die Vorhersagen und ausgerechnet an diesem einem Tag .. eben an einem 13… waren die Prognosen besonders schlecht.

Sonja auf dem Weg zum Start

Gestern dann am 13.04.2019 auf dem Weg zur Veranstaltung ein paar Hoffnungsschimmer. Es war trocken und der Himmel zeigte blaue Lücken .. bis etwa 20km vor dem Berg .. rings um uns herum waren die Felder Weiß und es schneite als hätte Frau Holle am Abend vorher einen vorgezogenen Glühweinabend durchrauscht.
Nun ja .. nützt ja nix nun waren wir da und das Auto voller Konfigurationsvariationen zum Umziehen während des Laufs der geplant zwischen 9 und 10 Stunden lang sein sollte.
Viel Zeit blieb nicht um viele bekannte Gesichter zu Begrüßen so dass es gleich an den Start und auf die 63km lange Strecke ging. 

Start in einen langen Tag !

Nach dem Start haben wir uns ganz auf uns konzentriert und sind die ersten 3 Runden á 10km so gelaufen wie wir uns das vorgenommen hatten: mit konstantem ruhigem Tempo und entsprechend angepasstem Verhalten die heftigen Steigungen empor. Durch die weiße Landschaft mit bezaubernden Bildern und Eindrücken. Danach wollten wir schauen wie es sich anfühlt und entsprechend Runde für Runde in uns hineinhorchen. Wer schon einmal am Piesberg gelaufen ist weiß wie sehr sich das Wetter auf die Runde auswirkt. Dadurch das man ständig aus dem Rhythmus gerät ist man bei dieser Witterung fortwährend zwischen frieren und einem gewissen Saunagefühl gefangen. Gerade bei den heutigen Temperaturen um die 0 Grad. Es war auch alles dabei: Hagel, Regen, Schnee und Wind – aber auch viele warme Zeiten mit Sonne und blauen Himmel.
Besonders intensiv war das alles zu spüren in dem neuen Teil der Strafrunde die einen phantastischen Blick in das Tal offenbart. Mein neues Highlight beim PUM da hier wirklich in jeder Runde ein neuer Anblick zu genießen ist. Ich war diesen Teil in Vorfeld schon mal mit Yvonne gelaufen und ganz traurig, dass es hieß die neue Strecke führt da nun doch nicht lang. Also Große Freude in der ersten Runde.

runter mit Freude …

Ich für meinen Teil war mich sicher, dass ich eine sowohl physisch wie auch psychisch eine ganz starke Begleitung neben mir habe die höchstens von der Runde um Runde anti proportional steigenden Belastung überrascht würde. Ich dagegen war mir gar nicht sicher was meine in letzter Zeit so anfälligen Beine so für Überraschungen bereithalten sollten.
Meistenteils waren wir allein und hatten dann und wann Begleitung und Begegnungen mit netten normalen Menschen auf und neben der Strecke. 
Ab der 3. Runde haben wir schweren Herzens entschieden weitestgehend auf die mal wieder ganz ganz tolle Rundenverpflegung auf der Strecke zu verzichten und uns an unsere vorbereiteten Tee´s die wir im Auto am Parkplatz neben dem Basis VP platziert hatten zu verlassen da die Wärme und der Ingwer einfach eine Menge Energie lieferten. Lediglich Kuchen und Kekse und Nüsse und dann und wann Cola bzw. Cola/Apfelschorle Gemisch ( Dirk hat sehr seltsam geguckt als ich mir das gemixt habe ) haben wir an den VP´s genommen. Vor allem bei den Oma´s oben auf dem Berg. Die waren übrigens noch härter wie die Läufer finde ich .. dort in der Kälte, Nässe und dem Wind über Stunden mit guter Laune auszuhalten. Chapeau! 
Mit Dirk hatten wir dann noch eine schöne gemeinsame Zeit auf der Strecke. Toll so zu finishen bei der schmalen Vorbereitung

rauf mit Freude ..

Runde 4 ging dann auch zu Ende und wir waren schon etwas verwundert, dass alles so reibungslos verlief. Insgeheim hatte ich geträumt in einer guten Verfassung in die gehasste 5. Runde starten zu können. Nach und nach schlossen wir auch wieder auf Läufer auf die uns in Runde 2-3 deutlich Strecke abgenommen hatten. Das zeigte uns, dass wir gut eingetaktet die letzten Runden bestritten hatten und wenn alles so weiterlaufen sollte etwas eintreten könnte was ich in meinen wildesten Gedanken nicht für möglich gehalten habe.

Natur und wir in voller Fröhlichkeit..

Die letzte Runde hat uns denn doch noch mal alles abverlangt .. der Himmel öffnete seine Pforten und die 2. Hälfte der letzten Runde wurde eine einzige Rutschpartie. Da, wie ich finde, einem das letzte Drittel der Strecke aufgrund der vielen Wurzeln und Hindernisse auch am meisten Konzentration abverlangt wurde es zum Schluss noch mal zäh. Ein letztes Mal durch den Basis VP dann das Schlussstück einige Hundert Meter die Straße Bergab Richtung Ziel im Tennis Club.
In unserem mittlerweile so vertrautem und beruhigendem Gleichschritt sind wir dann über die Ziellinie und haben den PUM 2019 tatsächlich gleichmäßig im Tempo und kontrolliert in 08 Stunden und 19 Minuten gefinished. Für mich der 2. PUM und vielleicht erstmal als Mitläufer der Letzte da ich mir immer nur vorstellen konnte was ich alles anstellen müsste, um mal so ins Ziel zu kommen wie heute. Und nun ist das einfach passiert. Dass eine heiße Dusche attraktiver ist wie ein kaltes Bier habe ich heute zum ersten Mal erlebt.. Jaja der Zahn der Zeit

Relikt die erste ..

Für Sonja war dieser Lauf dann noch etwas ganz Besonderes. Ihr erster PUM und gleich ein dicker Pokal als 3. Frau in der Gesamtwertung. Und ich durfte dabei sein!
Das war der PUM 2019:
63KM – 2100 Höhenmeter – 3390 Treppenstufen
Ein wunderbarer Tag ! Vielen Dank an das phantastische Orga Team und die vielen Helfer um Günter und Ha-We ! Ihr seid Spitze !

Das tolle Mammutbaum Foto ist von Frank. Vielen Dank !

Relikt die 2. .. So proud !