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City – Am Fenster

Gewoba City Triathlon 2019 in Bremen

Auf Schiermonnikoog kam es aufgrund der Wetterprognosen für das Veranstaltungswochenende des Bremer Gewoba City Triathlons zur Überlegung nun doch in Bremen zu bleiben und dann auch dort zu starten.

Für Schier war nämlich am Sonnabend Windstärke 8 aus West angesagt. Das kann man nicht so sehr im dortigen Hafen und auch nicht in Lauwersoog genießen. Also wurde am Sonntag zuvor die Rückfahrt nach Bremen angetreten und Abends dann noch den letzten Tag zur online Buchung des Events genutzt.

2 Fenster – eins für die Jedermänner und das andere für den Rest

Stolze 55 Euro wurden für die letzte Meldeperiode aufgerufen. Nun gut .. das Paypal Konto hat ein Guthaben aufgrund der Rückgabe der Märchen Marathon Plätze – somit fiel die Entscheidung nicht schwer zumal einige Schlosspark Triathleten auch schon gemeldet waren. Wir wären damit zu fünft.
Ob bei der Startnummerausgabe der Name des Events – nämlich „Bremen City“ Inspiration war für die Art und Weise der Gestaltung eben dieser Ausgabe bleibt sicher ein Rätsel… Denn frei nach dem Hit der DDR-Band City – wurden die Unterlagen „am Fenster“ ausgegeben. Das hab ich noch nicht erlebt.

Men in Blue

Abgesprochen war unter uns ein Treffen vor dem Event an der Startnummernausgabe. Ich hatte Glück mit dem Parkplatz und so war ich rechtzeitig genug da um schon mal einen Blick auf den Wettkampf zu werfen. Dort traf ich dann auch schon den Großteil der Schlossparktruppe. Gemeinsam haben wir uns dann das Schwimmen der Olympischen Distanz angeguckt. Es waren viele Zuschauer vor Ort und die Stimmung war Prima. Es liefen mit auch einige bekannte Gesichter über den Weg. Da kam auch schon die Info über die ich mehr sehr gefreut habe: Neoverbot ! Bei den anderen kam das nicht so gut an. Ich persönlich fühle mich wohler und freier ohne. Nachdem ich auch mein Zeugs inklusive Rad aus dem Auto gehohlt habe trafen wir uns alle wieder um dann gemeinsam einzuchecken. Den richtigen Moment haben wir dann irgendwie verpasst- plötzlich eine Riesen Schlange und wir ganz hinten dran. Zeitlich hat es aber noch gepasst.

Klapprad in Orange

Die Wechselzone war direkt unten an der Mole im Hafenbecken wie auf dem Titelbild des Beitrags schemenhaft zu erkennen ist. Direkt neben mir ein oranges uraltes Klapprad – Kultig – und die Gewissheit nicht letzter auf der Radstrecke zu werden .. und wenn dann doch dann wandert mein Bike direkt in den Hafen .. Platz eingerichtet und beim angummieren der Schuhe dann die Erkenntnis dass die Gummibänder nicht reißen werden und die Schuhe nicht optimal für diese Idee sind. Wieder was gelernt. Durch die Fummelei ist dann auch noch die Kette abgesprungen. Somit war gleich die nächste Frage beantwortet. Mit irgendwas musste ich mir ja die öligen Finger abwischen .. also Tschüss an das einzige Sockenpaar welches verfügbar war 😉 Also Barfuß radeln und laufen.

Im Hintergrund noch Schwimmer meiner Startgruppe

Zur Rennbesprechung ging es dann auf den Ponton des Yachthafens wo früher mal die Alex 2 lag. Ziemlich lange und ganz leicht holprige Ansprache die exakt 1 Minute vor dem geplanten Start der ersten Startgruppe endete. Sicher nicht optimal für die die sich gerne ein bisschen im Wasser akklimatisieren. Zugehört hatten auch nicht alle richtig . Einige falsche Badekappen in den jeweiligen Gruppen. 3 von uns ( die alten Säcke ) waren 5 Minuten später in der letzten Gruppe dran. Da war ich auch drin. Wir hatten aber Zeit genug frühzeitig ins Wasser zu gehen um ein paar Züge zu machen und uns mit der Brühe anzufreunden. Unweit von Yachthafen schaltet man am besten die Phantasie aus. Hat ja leider nicht jeder einen Fäkalientank an Bord… Bah . Das schwimmen selber lief sehr viel besser als noch in Hamburg order gar in Oyten. Ich fühlte mich gut und konnte gut im vorderen Drittel des Feldes mithalten. Bis zur ersten Boje war es auch einigermassen frei zu schwimmen. Dann und wann ein Tritt von vorn oder ein Schlag von der Seite. An der Boje selber wurde es dann extrem eng und rücksichtslos. Das erste Mal dass ich so nah im Getümmel war. Nach der zweiten ebenso umkämpften Boje bin ich dann dem Feld ausgewichen um mein eigenes Rennen zu schwimmen. ich ließ 5 -10 Meter auf das Hauptfeld Platz um zum Ende Richtung Ausstieg einzubiegen. Meine Uhr war im Wunschmodus .. 740 Meter in ner 1:40er 100m Pace ist wohl nicht so realistisch. Die Zeit ist eh egal. Es geht um das Gefühl. Konstant durchgekrault und einigermaßen relaxed bin ich dann per Leiter aus dem Wasser um aufs Rad zu wechseln.

Platsch Platsch

Meinen Platz hatte ich auf der anderen Seite der Zone mit meinem Rucksack am Zaun zum Hafenbecken markiert. So konnte ich mich nach rechts orientieren und dann gegenüber meinen Platz finden. Das war schon mal besser wie in Hamburg. Kappe ab, Brille weg, Helm auf und mit dem Rad mit den wackeligen Schuhen dran zügig zur Radstrecke. das war ein ganz schönes Stück.. Meine Uhr hat 450m gemessen. Das in die Schuhe hat denn so gar nicht geklappt. Deutliches Verbesserungspotential.

Das Radeln hatte dann eigentlich nur 2 unschöne Highlights. Der Wettkampfrichter auf dem Moto der sich beschwerte dass er mich nicht an der engesten Stelle des Kurses überholen konnte weil ich gerade am überholen war und die Rollatorpilotin die mitten auf der Strecke beschloss dass es dann doch nicht bis zur anderen Strassenseite reicht und völlig verwirrt Pirouetten drehte. Das war echt knapp als ich da vorbei geschliddert bin.
Die Strecke selbst war Top und gut präpariert. Wie bereits erwähnt hier und da ein bisschen eng. Einige gedankenlose Mitstreiter gondelten dann natürlich genau da mehr in der Mitte wie Rechts. Unnötige Zeitverluste. Gefühlt habe ich mehr überholt wie andersrum und somit kam ein Schnitt vom 35,5 km/h raus. Sehr zufrieden.

Schuppen 1 in der Überseestadt – es waren auch einige Zuschauer an der Radstrecke

Kurz vor dem Wechsel Schuhe auf und versuchen gut rauszukommen. Links ist dann aus den Klickies gesprungen und somit musste ich den Schuh tragen. Auch hier ein weiter Weg. Es half wieder der Rucksack rechts und Ruck Zuck war alles verstaut und die Laufschuhe mit ein paar Korrekturen an so dass ich auf die Strecke konnte. Heiner war ich auf der Radstrecke ein paar Mal begegnet und er hat mich nicht überholt. Da er der stärkste Radler von uns ist wusste ich dass ich als erster der Truppe auf das letzte Teilstück gehe. Die Wechselzone hier war 500m lang .

Die Laufstrecke war mir weitestgehend bekannt da ich ja die meiste Zeit in den Laufschuhen verbringe. Von der Überseestadt vorbei am GOP und Chilli Club Richtung Schlachte – dort dann die Wende und zurück an der Weser lang ins Ziel. Ich hatte schon Läufe die sich besser angefühlt haben. Wenig dynamisch und unrund verfluchte ich jeden Kilometer. bei km 2 etwa kam mir Timo, der eine Gruppe 5 Minuten vor mir gestartet war entgegen. er hatte also wenn man die Wende berechnet etwa einen km Vorsprung. Da ich seine Pace bei solchen Events kenne wusste ich dass wir etwa gleichauf liegen müssten. nachlassen war also nicht. Wasser am VP bei der Wende nahm ich nur zum kühlen. Bei km 3 dann endgültig der Tiefpunkt. Ein paar Meter vor mir hatte ich bis Dato immer die 3. Frau mitsamt Begleitfahrrad im Visier. jetzt kam ich aber langsam näher und wusste wenn ich sie überholen muss gibt es nichts mehr zum verfolgen. Das war den schneller wie erwartet der Fall. Zu allem Überfluss fuhr das Begleitrad mit ordentlich Sicherheitsabstand NEBEN der 3. Frau so dass ich 1. einen großen Bogen machen und 2. den Gegenverkehr einplanen musste. Motivation pur.. Geholfen hat mir der Gedanke welch starken Tritt ich von Sonja in der Hintern bekommen würde wenn Sie denn nur da wäre. Also wird das ganz auch mit aufrechtem Haupt und zwischendurch gerichtetem Krönchen beendet. die paar Meter.. ne mittlere 22 wurde es dann. Ok für den Tag.

Schöner Zieleinlauf mit guter Stimmung und viel Bambule. Einige bekannte Gesichter unter den Zuschauern – nur eben das wichtigste nicht ..
Im Verlauf kam die Schlosspark Truppe nach und ins Ziel und bald standen wir glücklich und zufrieden zusammen im Zielbereich.
Mein Ergebnis: 1:14:08 Gesamt Platz 41 und 4. Platz AK TM45. Wenn man auf Zahlen steht kann man zufrieden sein. Heute gab es aber andere Dinge die das deutlich an den Rand drückten.
Bianca hatte angekündigt mit Ihrer Begleitung zum gucken zu kommen – ist sie auch – mit einem richtigen Becks in der Hand. Hab aber nur ein Schlückchen genommen – war ja nicht meins.
Timo und ich trennten dann nur ein paar Sekunden und ich hatte einen ganz knappen Vorsprung. War ein hartes Stück Arbeit.

Fazit: Wieder eine Erfahrung mehr und immer mehr das Wissen und der Wunsch längere Distanzen anzugehen. Dafür muss aber noch ordentlich etwas getan werden. Optimierungspotential habe ich auch gefunden und die nötigen Dinge werden jetzt angegangen. Ich fühlte mich wohl bei der Veranstaltung und es herrschte auch danach eine gute Stimmung. Sicher kann man das ganze liebevoller und für die Zuschauer angenehmer gestalten. Ansonsten waren davon eine Menge da und auch auf der Strecke wurde man angefeuert. Ich habe von einigen Zuschauern später gehört dass es Interesse an einer eigene Teilnahme gibt. Einfach mal versuchen. Mir fängt es an Spass zu machen. Nächstes Jahr dann wieder .. nur dann 2 Runde durch das Becken schwimmen ..