Otterndorf ist eine niedersächsische Kleinstadt, die sowohl an der Elbmündung als auch der hier in den Strom mündenden Medem sowie dem Elbe-Weser-Schifffahrtsweg liegt. Dort fahre ich ab und zu
mal hin um zu laufen, “dicke Pötte” anzusehen und im Anschluss mit Flussblick einen Kaffee oder Tee zu trinken. Das vor allem gerne auch im Winter bei Sonnenschein. Viral bekannt wurde Otterndorf über die Grenzen hinaus durch eine Suchanfrage per Brief an Google über ein sogenanntes “Deichhörnchen”
In dieser Anfrage ging es darum dass ein Vater und sein Sohn aufgrund des nicht vorhandenen Internets in Otterndorf per Brief bei Google um den gewohnt schnellen Service gebeten haben um zu beantworten wobei es sich um ein “Deichhörnchen” handelt .. Es kam tatsächlich eine Antwort – ob sie echt ist oder Fake wird diskutiert .. ich finde das witzig. aber seht selbst:
Sportlern hingegen wird in Otterndorf viel über das Jahr geboten: Diverse Laufveranstaltungen wie ein Gezeitenlauf, diverse Stundenläufe etc..
Aber eben auch der Triathlon. Hierüber hörte ich in den letzten Jahren immer viel gutes über Location, Stimmung und Leidenschaft so dass es mir leicht fiel, nachdem wir die Teilnahme am zeitgleich stattfindenden Burgwald Märchen Ultra aufgrund der längeren Pause von Sonja abgesagt haben, hier einen Startplatz für die Volksdistanz zu buchen. Danach noch ein bisschen Werbung bei der Schlosspark Tri Truppe und Schwupps waren wir auch hier wieder in Gruppenstärke 5 am Start.
Es kündigte sich ein fabulöser Sommertag an – über 30 Grad und unverwolkter Blick auf die Sonne hauchten uns bei den Gedanken an den Start um 11:45 schon im Vorfeld gehörig Respekt ein.
Heiner war so gut mich abzuholen so dass die anderthalb Stunden Anfahrt im nu verstrichen. Vor Ort perfekte Logistik und ein sehr angenehmer Veranstaltungsort. Fröhliche Menschen allerorten dazu diese schöne maritime Atmosphäre. Da wir sehr früh da waren haben wir die Stimmung auf dem Deich mit Blick auf die Außenelbe genossen um dann später gemeinsam mit dem Rest der Truppe den Start der Olympischen Distanz zu verfolgen. Kurz vor dem einchecken fiel mir schon auf dem Weg zu Heiners Auto auf dass meine Schwimmbrille im Auto liegt – aber in meinem in Bremen – so wie die Badekappe – hier war nämlich keine in den Startunterlagen. Zum Glück hatte Heiner eine Ersatzbrille dabei – Eine Zoggs Speedspex – in die habe ich mich direkt verguckt .. Ganz schnell zu verstellen und Super Passform – definitiv die nächste Anschaffung.
In der Wechselzone hat sich die Truppe dann wieder gefunden und sich gemütlich aber konzentriert eingerichtet. Noch ein paar Bilder und schon mussten die jüngeren von uns zur Startlinie. Heiner und ich waren erst in der 2. Gruppe dran .. TM40+ .. Grins.
Vor dem Start ins Wasser zum einschwimmen – einschwimmen ? eher einlaufen .. denn es war so wenig Wasser im See dass ein Schwimmen kaum möglich ist bzw. laufen vielleicht sogar schneller. Das Wasser ging maximal bis zur Brust.
An der Startlinie dann das warten auf den Knall .. aber der kam nicht .. die Starterpistole versagte und so sind wir erst knapp 1 Minute nach offiziellem Start los auf die Strecke bzw. ins Wasser…
Das Schwimmen selber glich dann eher einem Tough Mudder Hindernis Rennen und an schwimmen war aufgrund der vielen “Läufer” gar nicht zu denken wenngleich es doch klar schneller gewesen wäre zu schwimmen und auch längst nicht so anstrengend. So habe ich mich meinem Schicksal ergeben und bin relativ vorn im Feld dann aus dem Wasser zum ersten Wechsel. Ich habe mir eingebildet dass ich aufmunternde Worte von jemandem neben der Strecke bezüglich meiner Zeit im Wasser gehört habe. Im späteren Gespräch stellte sich dann heraus dass es Michel war der mir Motivation geben wollte. Er war mit Antje dort die eine Startgruppe später startete.
Der Wechsel war gut und zügig bis zur Radstrecke .. da kam ich dann irgendwie nicht in die Schuhe und musste einiges an Zeit liegen lassen. Ich führe das auf mangelnde Praxis zurück und auf meine Taktik zunächst mit nackten Füssen auf den Schuhen zu fahren um dann hinein zu schlüpfen. Vielleicht ist es doch besser direkt in die Schuhe hinein zu eiern .. mal weiter verfolgen das Thema .. Vielleicht hat jemand einen guten Tip…
Die Radstrecke war sehr gut zu fahren hatte aber einige fiese uneinsehbare Kurven in denen ich vorsichtshalber ordentlich raus genommen habe.Relativ kurz nach dem Radstart wurde ich dann auch schon von Heiner überholt. Ich habe dann versucht noch einmal nachzuziehen und habe zurück überholt .. Danach hat er mich allerdings nach allen Regeln der Kunst in feinster Manier regelrecht verblasen. Keine Chance dran zu bleiben. Trotz einem Schnitt von über 36 .. Somit wurde der Abstand immer grösser und ich zweifelte stark an die Chance ihn beim Laufen einzuholen. Später wurde ich dann noch von weiteren Fahrern überholt. Diese bildeten im Verlauf eine Gruppe ?! Ich habe nicht beobachtet wie es damit weiter ging.
Bisher habe ich die Jungs mit den Trinkflaschen auf dem Lenker immer belächelt. Heut wurde mir klar dass ich so ein Ding auch brauche. Der Einkaufszettel wird länger…
Ich kam also mit gehörig Abstand in die Wechselzone zurück wo ich Heiner bereits auf die Laufstrecke abbiegen sah.. Zu allem Überfluss habe ich dann auch noch nicht sofort zu meinem Platz gefunden.. etwas planlos das Ganze und es wurde dann auch schnell hektisch so dass ich es nicht hinbekommen hab einen Schluck zu trinken. Schuhe rein , Nummer drehen und die Verfolgung aufnehmen. Auf eine Mütze habe ich verzichtet und die Sonnenbrille musste auch zurück bleiben. Was für eine Affenhitze ! Die Strecke verlief schön windgeschützt auf den ersten Kilometern um den Tümpel in dem wir schwimmen sollten herum und dann durch ein Kleingartengebiet bis es dann Richtung Deich eine Hoffnung auf Wind gab. Bis dahin war ich schon gekocht. Mit einer Pace um die 4:45 habe ich den ein oder anderen dann auch überholt aber Heiner war weit und breit nicht zu sehen. Erst kurz vor der Wasserstelle bei km 2,5 bei der ich tatsächlich einen Schluck zu mir nahm habe ich Ihn gesehen dass er ein paar Schritte ging. Ich bin also durchgelaufen um den Abstand zu verringern. Danach wurde der Weg Richtung Deich und vor allem drüber eingeschlagen. Gegenwind und die Temperaturen haben mich dann veranlasst die Verfolgung einzustellen und den Deich hoch zu !gehen! PUM Regeln beim Triathlon .. nicht zu fassen .. ich war allerdings nicht der einzige.
Der anschließende Streckenverlauf am Wasser entlang und gegen den Wind verschaffte mir dann die dringend benötigte Kühlung so dass ich wieder ein bisschen Fahrt aufnehmen konnte und Heiner wieder ins Visier nahm. ich kam langsam aber sicher – die Elbe immer links neben mir – näher und etwa 1 km vor dem Ziel konnte ich ihn dann überholen. Kurz darauf eine Kehrtwende und gedanklich ein heftiger Schlag in die Magengrube… Rückwind und somit keinerlei Kühlung mehr – die Steigung auf den Deich vor Augen war mir klar dass es dieses Mal kein hochgehen geben durfte. Es war zwar nur ein kleiner Anstieg aber der hätte mir fast den Rest gegeben. Auf dem Deich mit dem Wind und ca. 500m vor dem Ziel hatte ich tatsächlich bedenken dass es heute mal sein könnte aus den Latschen zu kippen. Den Gedanken hab ich versucht beiseite zu schieben was nicht so recht gelang. Zumindest hat die Tatsache an den Gedanken zu denken geholfen ein paar Meter auf dem Weg zum Ziel unbewusst verstreichen zu lassen so dass ich das erreichen eben dieses dann doch für möglich hielt. Das erste Mal überhaupt seit dem Ich Sport treibe habe ich leicht schwankend eine sportliche Aktivität beendet. Sebi und Dennis die eine Welle vor mir gestartet waren warteten auf dem Deich . Dort habe ich ich auch gleich fallen lassen und erstmal gepumpt .. Verrückt.. Ich kann mich einfach mit diesen Ballerdistanzen nicht anfreunden.
Etwa eine Minute später kam Heiner dann dazu . Insgesamt tolle Ergebnisse vom Schlosspark Tri Team. Heiner Ak 5. ich einen Platz davor. Marc 7. und Dennis 3. in Ihrer AK. Glückwunsch !
Später dann passend zum Veranstaltungsort ein Fischbrötchen und ein kühles #Becks. Der Tag war ja schließlich lang. Für mich allerdings steht fest dass ich kein Wettbewerb mehr in Form einer Sprintdistanz machen werde. Nächstes Jahr zum Saisonbeginn vielleicht noch einmal etwas zwischen Volks und Olympisch.. mal gucken .. #Holstebro biete sich an …
Heute war es Platz 25 Gesamt und 4. in der AK mit 1:08 .. sicher nicht repräsentativ aufgrund der Schwimmerei bzw. Laufschwimmerei .. aber stetige Verbesserung über die letzten Bewerbe.. überraschenderweise bis auf das Laufen .. da ist was zu tun oder einfach auszuhalten bis es mal länger wird.